Einige GrĂŒnde, warum Menschen so tief schwingen können:
Gier, Neid, Hass, Stress, Eifersucht, Wut, sowie:
Schmerzen von 0,1 bis 2 Hz.
Angst von 0,2 bis 2,2 Hz.
Gereizt sein 0,9 bis 6,8 Hz.
LĂ€rm von 0,6 bis 2,2 Hz.
Stolz 0,8 Hz
Ăberlegenheit 1,9 Hz.
Bekannte pflanzlichen Alternativen zur Heilung:
Zitrus 90 Hz
Lavendel 118 Hz
Weihrauch 140 Hz
Goldenes Gras 180 Hz
Cannabis 220 Hz
Rose 300 Hz
Der beseelte Mensch kann allerdings auch selbst
hohe Schwingungen erzeugen:
GroĂzĂŒgigkeit 95 Hz
Dankbarkeit 150 Hz
Liebe und MitgefĂŒhl 150 Hz
+ gilt fĂŒr alle Lebewesen: Bedingungslose Liebe 205 Hz +
Klassische Musik bis 300 Hz
Die höchsten Schwingungen erzeugt das Gebet, ab 120 bis 350Hz.
Danke an die Verfasser
Tom Eichhorn & Astrid Witt
taz Nr. 4168 Seite 8 vom 20.11.1993147 Zeilen taz-Bericht werner paczian
Es ist Krieg- und ein Dorf geht nicht hin
In der nordserbischen Wojwodina verweigertein 2.000-Seelen-Dorf seit ĂŒber einem Jahr kollektiv den Kriegsdienst/ Nun hat sich die "Geistige Republik Zitzer" fĂŒr unabhĂ€ngigerklĂ€rt
Von Werner Paczian
Der ungewöhnlichste "Staat"der Welt, die "Geistige Republik Zitzer" (GRZ) in der nordserbischen Wojwodina hat symbolisch seine UnabhĂ€ngigkeit von Belgrad erklĂ€rt. FĂŒr den 28. November dieses Jahres planen die Zitzeraner nun - ebenfalls symbolisch- die feierliche Eröffnung einer US- Botschaft auf ihrem "Staatsgebiet". Hinter dem merkwĂŒrdigen Gemeinwesen verbirgt sich das 2.000-Seelen-Dorf Tresnjevac in der Wojwodina, dessen BewohnerInnen im Mai 1992 mit einer kollektiven Kriegsdienstverweigerung den Zorn der serbischen MilitĂ€rs auf sich gezogen hatten.
Tresnjevac nahe der ungarischen Grenze könnte noch heute ein ganz normales Dorf sein. Der Gestank von Viehmist und Traktorabgasen vermischt sich mit dem Duft von Heu, Stroh und frisch gebackenem Brot. Der Kirchturm ist das höchste Bauwerk. Hinter den kleinen EinfamilienhĂ€usern sind GemĂŒsegĂ€rten angelegt und StĂ€lle fĂŒr das Vieh gezimmert.
Bis zum Mai 1992 war Tresnjevac auch ein ganz normales Dorf. Dann rollten 92 Panzer an, die mit einem SchieĂbefehl bei möglichen Unruhen in den "Kampf" geschickt worden waren. Die Tanksumzingelten das friedliche Fleckchen, das man bequem mit zehn SchĂ€ferhunden hĂ€tte bewachen können. Die Staatsgewalt fĂŒhlte sich herausgefordert, weil die 2.000 gröĂtenteils ungarischstĂ€mmigen DorfbewohnerInnenden weltweit meistzitierten Friedensspruch ernst genommen haben. Die Menschenin Tresnjevac oder Oromhegyes, wie der Ort auf ungarisch heiĂt, stellten sich vor, wie der Krieg ist - und keiner ging hin.
Anfang Mai 1992 waren ĂŒber 200 mĂ€nnliche Dorfbewohner zu angeblichen ReserveĂŒbungen einberufen worden, ungefĂ€hr die HĂ€lfte der "kampffĂ€higen" MĂ€nner zwischen 18 und 55. Die BewohnerInnen verfĂŒgten aber ĂŒber Informationen, nach denen diese "ReserveĂŒbungen" an der Front in Bosnien stattfinden wĂŒrden. Dort eskalierte zu diesem Zeitpunkt bereits der Krieg.
Spontan organisierten die Menschen von Tresnjevac einen Massenprotest und richteten ein Friedenscamp in der zentralen Dorfkneipe ein, einer Pizzeria mit Billardtisch, die nach einem ehemaligen Besitzer "Zitzer-Club" heiĂt. Nicht einer der Einberufenen folgte dem Marschbefehl. Obwohl die Panzer nach drei Tagen abzogen, hielten die VerweigerInnen ihr Friedenscamp 62 Tage aufrecht.
Vilmos Almasi (32) ist einer der Reservisten, die die Einberufung ablehnen. Wie andere auch wurde er Tage nach Protestbeginn zur MilitĂ€rbehörde im nahegelegenen Subotica zitiert. Bei der Anhörung stellte sich dann heraus, daĂ von einer "ReserveĂŒbung" keine Rede sein konnte: Vilmos Almasi wurde mitgeteilt, er habe sich geweigert, seine mobilizacija zu befolgen - die militĂ€rische Mobilmachung. Der Beschuldigte aber blieb ebenso standhaft wie sein gesamtes Dorf.
Mit dem erfolgreichen Protest in Tresnjevac kamen neue Ideen und eine Portion Witz. Kurzerhand wurde im Juni 1992 die "Geistige Republik Zitzer" (GRZ) gegrĂŒndet.
Laut eigener Verfassung ist sie eine "symbolische Republik ohne territoriale AnsprĂŒche", eine "geistige Verbindung zwischen allen Menschen, die den Frieden wollen". Die kleinste Republik der Welt wĂ€chst seitdem mit jedem Tag. Ihre BĂŒrgerinnen und BĂŒrger kommen inzwischen aus Tresnjevac, Japan, Frankreich, Argentinien, Deutschland und den USA.
SpĂ€testens als die GRZ ein eigenes Wappen einfĂŒhrte, muĂte auch dem letzten MilitĂ€rin Belgrad klarwerden, daĂ die Ausrufung dieser Republik ein symbolischer Akt ist. In einem bunt umrandeten Quadrat bilden drei Kugeln ein Dreieck: Die Billardkugeln aus dem "Zitzer-Club". In der Wappenmitte ein schlichter Kreis, der fĂŒr eine Pizza steht. Als Hymne wĂ€hlen die Menschen den "Bolero" von Ravel. "Das StĂŒck fĂ€ngt leise mit wenigen Stimmen an und wird immer dynamischer", sagt Dorflehrer Lajos Balla." Es ist wie unsere Idee."
Mittlerweile sind die GRZ und ihre GrĂŒnderInnen in akuter Gefahr. Die direkten Telefon- und Postverbindungen sind unterbrochen worden, um die WiderstĂ€ndlerInnen von der AuĂenwelt und anderen Friedensgruppen in Ex- Jugoslawien zu isolieren. Mit der symbolischen Eröffnung einer US- Botschaft im Rahmen eines Friedens- und Musikfestes will die GRZ den Geist des "Zitzer-Clubs" unter den Schutz der internationalen Ăffentlichkeit stellen. In einer ins Ausland geschleusten ErklĂ€rung werben die standhaften DörflerInnen fĂŒr die Veranstaltung mit ihrem wichtigsten Friedens-"Kapital": Den 200 Original-Einberufungs-Verweigerern, die noch immer in Tresnjevac ausharren.
Solibriefe und AntrĂ€ge auf die Zitzer StaatsbĂŒrgerschaft bitte an: Lajos Balla, Ul. 29. Novembar44, YU-24426 Oromhegyes/Tresnjevac
taz Nr. 4343 Seite 11 vom 20.06.1994 317Zeilen taz-Bericht werner paczian
"Machteuren Krieg ohne uns!"
Anfang Mai 1992 waren ĂŒber 200"WehrfĂ€hige" aus Tresnjevac zu einer "ReserveĂŒbung" einberufen worden. Die Leute ahnten, daĂ die "Ăbung" an der
Front in Bosnien stattfinden wĂŒrde. Ein paar Frauen meldeten eine Demonstration an. "Unsere Veranstaltung wurde verboten", erzĂ€hlt die 24jĂ€hrige Ildiko MinĂĄros," aber wir sind trotzdem auf die StraĂe gegangen."
Als dieser Protestzug durch die Gassen von Tresnjevac zog, erfuhren die Menschen, daĂ ihr Ort seit einer Stunde von Panzern umstellt war. Trotzdem weigerten sie sich, ihre Demonstration zu beenden, und zogen zur zentralen Dorfkneipe, dem "Zitzer- Club". Die Pizzeria mit Billardtisch wurde zum StĂŒtzpunkt der Kriegsdienstverweigerer.
Die MĂ€nner des Dorfes versuchten noch am gleichen Tag, die Positionen ihrer
Belagerer festzustellen. Zweiundneunzig Panzer zĂ€hlten sie. Bis auf einen hatten alle ihre Kanonen auf das Dorf gerichtet. "Als wir zurĂŒckkamen und berichtet haben, herrschte minutenlang Totenstille", erzĂ€hlt der Maurer LĂĄzlo Kokai. "Die Frauen haben ihre Kinder umklammert und gebetet. Wenn dir plötzlich die Hölle droht, ist der Himmel sehr nah. Trotzdem haben wir gedacht, es ist besser, hier zu sterben als in Sarajevo."
Vor zwei Jahren hofften die Menschen von Tresnjevac noch, daĂ "die da schon nicht schieĂen werden". In der Nacht vom 6. zum 7. Mai harrten Hunderte trotz Panzern und KĂ€lte im "Zitzer-Club" aus. Am nĂ€chsten Tag waren es schon weit ĂŒber 1.000 Protestierende. "Jeder, der gegen den Krieg war, konnte bleiben", sagt Lajos Balla, der ehemalige Dorflehrer und Kopf des Widerstands. "Wir haben nicht gefragt, ob jemand von Ungarn, Serben oder Kroaten abstammt."
"Damals haben wir uns zum ersten Mal im Leben gegen unsere Regierung in Belgrad gewehrt, weil wir Angst um unsere MĂ€nner hatten", sagt MĂĄria. "Selbst meine engsten Freunde habe ich durch unseren Protest völlig neu kennengelernt." Die Bewohner von Tresnjevac riskierten ihren gröĂten Besitz - das eigene Leben. "Es ist nicht so, daĂ wir nicht zurĂŒck könnten", betont MĂĄria. "Wir wollen es nicht!"
Zumal auch aus den umliegenden Dörfern UnterstĂŒtzung kam. Als erster radelte
ein Bauer nach Tresnjevac und spendete ein halbes Schaf. Dann wurde in den
Nachbargemeinden Geld gesammelt, um den Verdienstausfall der Protestierenden
auszugleichen. Aber auch Belgrad reagierte. Am dritten Tag des Widerstandes
wurde der "Fall Tresnjevac" im Parlament behandelt, kurz danach zogen die
Panzer ab. Weil im Dorf keiner dem plötzlichen Frieden traute, wurde das
Verweigerungscamp im "Zitzer-Club" fortgesetzt, insgesamt 62 Tage lang.